CORONER Interview mit Tommy Vetterli – signierte CD zu gewinnen

CORONER Interview mit Tommy Vetterli – signierte CD zu gewinnen

CORONER haben für 2017 ein neues Album angekündigt und sind seit Neuestem bei Century Media Records/Sony Music unter Vertrag.

danny@rocknews.ch | Ich hatte Gelegenheit, mit Tommy Vetterli über die alten und neuen CORONER zu sprechen, über Kult und neue Technik und darüber, was die Fans im kommenden Jahr erwartet.
Gleichzeitig können wir euch eine handsignierte CORONER-Scheibe anbieten.
Das Prozedere ist immer gleich; Mail schicken, wer zuerst ist gewinnt: info@rocknews.ch
Hier das Gespräch mit Tommy.

MN:  Hallo Tommy Cool, dass du dir als Musiker so früh am Morgen (09:30 Uhr Anm. d.Red.) Zeit für uns genommen hast.

TV: Ja, die Stimme ist vielleicht noch etwas belegt.

MN:  Ihr plant für 2017 ein neues Album – nach 23 Jahren – bist du schon nervös?

TV:    Ja klar, extrem. Bis man dran ist, mit der Band im Übungsraum neue Sachen ausprobiert, ein bisschen jamt. Beim Musikmachen ist dann eh alles vergessen.

MN:  Ihr geltet als Kultband. „Kult“ hat meist auch mit „früher“ oder „schon länger her“ zu tun. Und „Kult“ ist auch gefährlich, weil die Erwartungen besonders nach dieser langen Absenz sehr hoch sein werden. Hast du nicht Schiss, dass ihr den Erwartungen nicht genügt, die Fans gar nichts Neues wollen?

TV:    Mit neu meinst du Material oder den Stil?

MN:  Den Stil, die Musik.

coronervetterliTV:    Neues Material wollen die Fans auf jeden Fall, dazu haben wir viele Anfragen und viele Leute nerven uns damit seit Jahren.
Klar, wir können jetzt nicht plötzlich Schlager machen, ist ja logisch. Wir werden auf jeden Fall CORONER bleiben. Es wird hart, aggressiv, kompliziert und halt auch etwas eigensinnig. Wir haben uns noch nie überlegt, ob wir das so oder so machen sollen, um eventuell mehr Platten zu verkaufen. Das war uns immer scheissegal. Ich denke, das hört man auch, wir haben immer ein wenig das gemacht, worauf wir Bock hatten.
Ich würde sagen, wir werden gar nicht so anders klingen, vielleicht ein wenig reifer.

MN:  Du als Profi; nach 23 Jahren hat sich die Technik „ein wenig“ verändert, auch die Möglichkeiten. Wird das einen Einfluss auf den Sound haben, wird man es hören? Einmal abgesehen davon, dass die Soundqualität anders sein wird.

TV:    Ja, es kommt halt etwas drauf an, wie man das im Studio macht. Von der Produktion her höre ich das überhaupt nicht so, dass wir wie viele europäische Metalbands mit Pro Tools an jeder Note herumfrickeln werden. Für uns höre ich schon eher einen old scholl Sound mit einem modernen Touch. Aber es muss trotzdem total knallen. Wir werden wahrscheinlich analog aufnehmen und damit gezwungen sein, die Dinge so zu spielen wie früher.

MN:  Noch vor einigen Jahren, als ihr einige Livekonzerte gespielt habt, erteiltet ihr einem neuen Album aus Zeitmangel eine Absage. Was hat sich verändert?

TV:    Als wir die Reunionshows beschlossen hatten, wollten wir nur Sachen machen, für die wir einstimmig waren. Und für Mark war klar, dass er kein Album machen wollte. Er hat aber auch Jahre vorher gesagt, dass er keine Reunion machen würde, da hat er seine Meinung geändert und hatte auch extrem viel Spass.
Beim Album ist er aber hart geblieben und so haben wir nein gesagt.
Weil wir uns dann doch für ein Album entschieden haben, ist er dann auch ausgestiegen.

MN:  Einige Eckdaten; wer produziert das Album, wo wird es eingespielt? Oder sind diese Fragen obsolet, wenn Tommy Vetterli mit an Bord ist?

TV:    Ja, es ist klar, dass das natürlich eine Doppelbelastung ist, wenn ich das Album produziere. Aber erstens habe ich gute Leute im Studio (Tommy Vetterli ist seit 2006 Inhaber der New Sound Studios in Freienbach und hat dort unter anderem „Origins“ von ELUVEITIE produziert.), und das Studio ist…
Schau, vielleicht klingt das jetzt etwas sehr selbstsicher, aber die Prduzenten, von denen ich denke, dass sie es besser können als ich, da brauchen wir beim Budget hinten eine Null mehr. Obwohl wir eigentlich ein rechtes Budget von Sony haben. Wir haben ein gutes Budget und damit kann man etwas Gutes machen.
Und auf meinem Level wüsste ich wirklich Niemanden, den ich ertragen könnte (lacht…).

coroner2

MN:  Ihr habt bereits früher technisch und musikalisch anspruchsvollen Sound auf einem hohen Niveau gemacht. Heute scheint es, dass Prog wieder stark im Kommen ist. Hast du den Eindruck, dass die Fans für diese anspruchsvolle Musik wieder da sind?

TV:    Ich habe den Eindruck, ja. Als wir die erste Reunion-Show in Zürich spielten, hatten wir vom Fan aus der Anfangszeit bis hin zum trendy, jungen Hipster alles im Publikum. Das hat uns selber überrascht.
Die Bedeutung von Metal hat wieder zugenommen, hat heute sehr viele Fans und grosse Festivals. Wir haben beispielsweise in Barcelona gespielt, da waren wir wahrscheinlich die Jüngsten auf der Bühne. Da waren IRON MAIDEN über WHITESNAKE oder KING DIAMOND, alle! Das war für mich die Gelegenheit, all jene Bands einmal zu hören, die ich schon lange wollte und immer irgendwie verpasst habe.

MN:  Wenn WACKEN von ZDF Neo fast vollständig ausgestrahlt wird, dürfte wohl ein Publikum dafür da sein.

TV:    Absolut. Wobei WACKEN ja ein Spezialfall ist. Da könnten auch Ländler gespielt werden (Volksmusik, Anm.d.Red.), das ist so typisch deutscher Halli Galli. Und das meine ich nicht negativ – WACKEN ist cool!
Die Menge allein macht es ja nicht. Bloss weil eine riesige Menschenmenge an der STREET PARADE ist, würde ich nicht sagen, dass Techno und House wieder stärker kommen. Allein solche Grossanlässe sind kein Gradmesser.
Aber doch – letzthin wurde eine Spotify-Studie veröffentlicht, die gezeigt hat, dass Metal die am Häufigsten gestreamte Musikrichtung ist.
(http://www.dailydot.com/upstream/heavy-metal-fans-most-loyal-spotify/
http://winfuture.de/news,87392.html)
Naja, und mittlerweile mache ich Interviews mit NZZ und WELTWOCHE, das ist schon speziell.

MN:  Also etwas Hoffnung, wenn ELUVEITIE die SWISS MUSIC AWARDS gewinnt oder Rock und Metal nicht nur im ROCK SPECIAL gespielt wird. Da kam ja auch schon einmal eine Sendung zu CELTIC FROST.

TV:    Ja, das finde ich eine wichtige Sendung, die es zum Glück immer noch gibt. Wir werden da auch sein und vor unserer Filmpremiere vom Donnerstag am Mittwoch gesendet werden.
http://www.srf.ch/sendungen/rock-special/coroner-die-metal-avantgardisten-kommen-zurueck
Ich höre die Sendung auch regelmässig, weil es bei dieser Fülle an Material, das auf den Markt kommt, schwierig ist, überhaupt zu sichten. Und das macht ROCK SEPCIAL wirklich gut.

MN:  Mit Century Media Records und Sony Music habt ihr euch zwei ansehnliche Partner geschnappt. Von einer solchen Zusammenarbeit träumen viele Bands, kriegen Augenwasser. Wie angelt man sich nach so langer Absenz einen solchen Fisch?

TV:    Vielleicht hat das mit dem Kultding zu tun. Wir merken, besonders auch live bei den Reunion-Shows, dass wir viel mehr Erfolg als früher haben. Warum weiss ich auch nicht. Es gibt Leute die sagen, wir wären früher der Zeit voraus gewesen. Vielleicht ist jetzt die richtige Zeit?
Wir hatten von jeder Plattenfirma, die in diesem Musikbereich relevant ist, ein Angebot auf dem Tisch. Sony und Century Media sind schon vor Jahren auf uns zugekommen. Sony hat sehr verlockend getönt, aber wir haben gedacht „also wir sind nicht KROKUS“ und uns ist wichtig, dass auch international, in den USA oder Frankreich etwas gemacht wird. Und da hatten wir einige Bedenken mit Sony.
Dann wollten wir eigentlich schon mit Century Media abschliessen, da hatten wir auch schon persönliche Kontakte. Ich finde das heute wichtig. Wir sind schon ein wenig in die Jahre gekommen und wollen heute nur Dinge machen, die passen – auch auf der persönlichen Ebene.
Als dann klar war, dass Sony Century Media übernimmt, war für uns klar; besser geht es nicht mehr.

coroner-cover-autopsy

MN:  Am 23. September 2016 gibt es für die Fans ein erstes Häppchen; ihr veröffentlich eine Special Edition von „Autopsy“. Was beinhaltet diese Special Edition?

TV:    Es gibt eine handsignierte LP mit Poster, Booklet mit vielen Fotos, 3 Blue Rays und eine Vinyl als eine Art „best of“ – soweit wir uns darauf einigen konnten in der Band. Das Material ist remastert.
Auf den BlueRays sind ein Dokufilm, eine mit Reunion-Shows – von Wacken bis zu einem kleinen Club in Griechenland, auf der dritten sind viele alte Dinge drauf. Beispielsweise Tom G. Warrior, als er unser Demo einsingt, solche Sachen.

MN:  Wenn du dir eine Band aus den Achtzigern oder Neunzigern als Support für eine Tour wünschen dürftet, welche müsste das sein?

TV:    Wir supporten oder werden supportet?

MN:  Da ist Beides möglich…

TV:    Es geht ja eigentlich immer um das gemeinsame Spielen. Ob jetzt die oder jene zuerst spielen, hat ja nur damit zu tun, wer mehr Publikum bringt.
Also ich fände zwei oder drei Bands cool, die uns früher beeinflusst haben. Eine ist NASTY SAVAGE, VOIVOD würden auch sehr gut passen und die dritte ist MERCYFUL FATE. Da wären dann bestimmt wir Vorband, aber nach einer Woche würde mir dann wahrscheinlich der Sänger auf den Sack gehen. Ich mag nämlich so hohe Stimmen überhaupt nicht – wobei ich sie bei ihm noch cool finde. Aber nach einer Woche…

MN:  Die Fans werden bestimmt schon unruhig – gibt es terminlich schon mehr zu sagen als dass eure Album 2017 erscheint – Frühling, Sommer, Herbst oder Winter?

TV:    Es wird wohl Ende Jahr. Wegen deiner Frage, ob es nicht schwierig ist, jetzt ein Album zu machen nach so langer Zeit, das dann stimmt – ja, das ist wirklich schwierig. Und deshalb wollen wir uns auch die nötige Zeit lassen. Uns und unseren Partnern ist es ernst, der Druck ist gross und wir wollen etwas Gutes daraus machen. Das ist übrigens ein Unterschied zu früher – wir haben weniger Zeit.
Das muss extrem gut geplant werden – nächste Woche gehe ich mit dem Drummer eine Woche in eine Berghütte, um in Ruhe arbeiten zu können.

MN:  Ich danke dir für dieses Interview. Wir von METALNEWS wünschen euch auf jeden Fall viel Erfolg, sind gespannt auf News und euer neues Album.
Vielleicht willst du hier noch ein paar Worte an die Fans richten?

TV:    Gerne, an die bisherigen und die zukünftigen. Da kann man eigentlich nicht mehr tun als sich zu bedanken. Denn ohne die Leute könnten wir gar nichts mehr tun, weder spielen noch neues Material herausbringen. Da sind wir extrem dankbar, weil wir zum Beispiel bei den Livegigs auch nicht wussten, wie das aufgenommen wird. Ob die sagen „Na, die alten Säcke, habens die noch drauf?“.
Aber im Gegenteil, wir wurden extrem warm empfangen und dafür sind wir unendlich dankbar.
Danke dir auch für dieses Interview!

 

 

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