DROPKICK MURPHYS  – „11 Short Stories Of Pain And Glory “ am 06.01.17

DROPKICK MURPHYS  – „11 Short Stories Of Pain And Glory “ am 06.01.17

Ihre elf Geschichten verpacken DROPKICK MURPHYS in gewohntes Gewand: „11 Short Stories Of Pain And Glory“ ist ein typisches Album für den Sound der Bostoner.

© leo@rocknews.ch

Folk-Punk aus Amerika, zuhause bei V2 Cooperative Music


Für das neue Album sind sie im wahrsten Sinne des Wortes neue Wege gegangen: Nicht im Schoße des Heimatstudios in Boston entstand „11 Short Stories Of Pain and Salvation“. Stattdessen hat es die DROPKICK MURPHYS für die Neuproduktion ins texanische El Paso verschlagen.

Um Fans der irisch-amerikanischen Folk-Punker jedoch gleich zu Beginn zu beruhigen: Ihren kratzbürstig-rebellischen Sound haben All Barr, Ken Casey und Co nicht durch breitbeinigen Cowboy-Western ersetzt. Lediglich der Opener ‚The Lonesome Boatman‘ mit den einsamen Tin Whistle-Klängen von Jeff DeRosa, auf welche die grandiose Rhythmusarbeit von Matt Kelly aufsetzt, erschafft das Bild von Steppenläufern, die durch die weite Wüste ziehen…

Doch spätestens mit den punktypischen Riffs von James Lynch zum Beginn von ‚Rebels With A Cause‘ ist es mit der Westernromantik vorbei. Ohne Luft zu holen, legen Al Barr und Ken Casey mit ihren unverwechselbaren, rauchigen Stimmen gleich ein ordentliches Tempo vor und liefern eine heiße Rock’n Roll-Nummer, die ordentlich Stimmung macht.

Mit ‚Blood‘ und Sandlot‘ geht es dann erst einmal gediegener weiter – gerade bei letzterem Track geizen DROPKICK MURPHYS leider mit markanten Ideen. Heraus kommt zwar das typische Fabrikat des folk-punkigen Markenzeichens der Jungs, mehr jedoch nicht. An dieser Stelle bleiben A Barr und Co leider ein wenig vorhersehbar.

In direktem Vergleich zu Bands wie FIDDLERS GREEN und THE WAKES müssen die Veteranen des Folk-Punks dieses Mal leider zurückstecken, klingen sie doch wesentlich behäbiger als die Voll-Speed-Folker aus Nürnberg oder die schottisch-irischen Rebellen.

In diesen Grundton, der auch auf den weiteren Songs des Albums vorherrscht, weben sie jedoch gleich zweimal noch echte Bonbons ein. So steht das luftig-leichte ‚First Class Loser‘ mit seiner beschwingten Melodie aus Banjo- und Flötenelementen in krassem Gegensatz zu dem böse-sarkastischen Text. Chapeau, meine Herren!

Mit ‚4-15-13‘ schlagen DROPKICK MURPHYS dagegen wesentlich ernstere Töne an und schaffen sowohl textlich als auch in der musikalisch-einfühlsamen Untermalung mit Fingerspitzengefühl einen echten Gänsehaut-Moment. Angemessen, wenn man bedenkt, dass das Lied vor dem Hintergrund des Attentats auf den Boston Marathon geschrieben wurde.

Mit dem letzten Song erweisen DROPKICK MURPHYS schließlich auch ein Händchen für gelungene Arrangements innerhalb des Albums. Mit dem langsameren Schunkel-Folk ‚Until The Next Time‘ bremsen sie den Hörer noch einmal aus und senken den Blutdruck, ehe sie sich für dieses Mal verabschieden.

Anspieltipps

Rebels With A Cause, 4-15-13

Fazit:

Ein gelungenes Album, das die Folk-Punker da vorlegen: Keine Fehltritte – dafür jedoch auch wenige wagemutige Experimente.

Prädikat:

Fans der Amerikaner werden nicht enttäuscht – DROPKICK MURPHYS bleiben ihrer Linie treu.

LineUp

Al Barr | Gesang
Ken Casey | Gesang, Bass
James Lynch | Gitarre
Matt Kelly | Schlagzeug
Tim Brennan | Gitarre, Akkordeon
Jeff DaRosa | Mandoline, Tin Whistle, Akustik-Gitarre, Banjo

Online

http://www.dropkickmurphys.com/

https://www.facebook.com/DropkickMurphys/?fref=ts

Tracklist

  1. The Lonesome Boatman
    2. Rebels With A Cause
  2. Blood
    4. Sandlot
    5. First Class Loser
    6. Paving My Way
    7. I Had A Hat
    8. Kicked With A Corb
    9. You’ll Never Walk Alone
    10. 4-15-13
  3. Until The Next Time

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