GREENFIELD 2018 – ein Fazit

GREENFIELD 2018 – ein Fazit

Mittlerweile ist bereits einige Zeit vergangen und für die Veranstalter wird es heissen „nach dem Festival ist vor dem Festival“.


Texte und Bilder: Danny Frischknecht


Ein Fazit vom GREENFIELD-Festival ziehen? Leider heisst das seit einigen Jahren auch dieselben Schwächen – obwohl es mehr Stärken gibt!


Organisation

Das ist eine der grossen Stärken der Crew – da stimmen die Abläufe, passt die Infrastruktur, läuft alles geordnet und gut strukturiert ab – und es gibt genügend Bier und Burger und so.
Gerade auch die Pressebetreuung ist vorbildlich. rocknews switzerland war dieses Jahr mit vier Leutchen vor Ort und alle fühlten sich wohl. Da gibt es seit Jahren den Pressebus – den ich meide, weil es mir da zu eng ist.
Besser gefällt mir der VIP-Bereich im Hangar. So richtig viele VIP’s sieht man zwar nicht, eher die Cervelat-Prominenz oder die jungen Musiker, die einmal VIP’s werden wollen. Möglicherweise liegt es an einer der Untugenden heutiger Festivals – ähnlich den mittelalterlichen Ablassbriefen kann man sich die Glückseligkeit  in Form von VIP-Tickets kaufen.

Nach vielen Jahren habe ich wieder einmal „Camping für Arme“ in unserem VW-Büschen gemacht – und den VIP-Camping schätzen gelernt. Strom, um die leeren Akkus zu laden und das Laptop anzuhängen, ein Kiosk mit Getränken und Chips und dem ganzen Gedöhns – und genügend saubere WCs und Duschen!
Also an der Organisation gibt es nichts zu mäkeln.

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Das Angebot…

…an Bier und Food ist vielfältig, von typischen Schweizer Spezialitäten über die üblichen Burger bis zu süddeutschen Flammkuchen und Thai-Küche gibt es alles. Und, was ich besonders toll finde; ich darf mit Bargeld bezahlen!

Leider ist das GREENFIELD keine Ausnahme, was die überrissenen Preise angeht. Da wird das Publikum ordentlich geschröpft und wer finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, kauft ausserhalb oder beim Festival-Discounter ein. Auch wenn die Aufwände in der Schweiz höher sind – diese Preise sind mit ein Grund, dass immer mehr Konzerte und Festivals nicht ausverkauft sind. Auch wenn die üblichen, kumulierten Besucherzahlen einem etwas anderes vorzumachen versuchen.

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Das Lineup

Nach wie vor gilt das GREENFIELD als grösstes Rock- und Metalfestival der Schweiz – und das zurecht – zumindest teilweise!
Zur Hauptsache spielen in Interlaken Punk- und Metalcore-Bands. Das ist gut so, für Fans dieser Sparten ist das Lineup Hammer!
Was aber fehlt, sind die wirklichen Rock- und Metal-Highlights. Sorry, aber THE PRODIGY und LIMP BIZKIT als Headliner? Gibt es da keine bessere Wahl? Und was bitte sollte der peinliche Auftritt von DOGEATDOG? Da hätte es manche junge Schweizer Band gegeben, welche diese Bühne richtig gerockt hätte!
VOLBEAT gefallen mir persönlich und ich durfte ein spannendes Interview mit Fronter Michael Poulsen führen.
Aber wo bleibt der harte, richtig harte Headliner? Mein persönlicher waren ARCH ENEMY – die haben gezeigt, wo der Hammer hängt! Und ich kann nur hoffen, dass der Booker gesehen und miterlebt hat, wie Alissa und Co. abgegangen sind, wie sie trotz der frühen Spielzeit den Ground gerockt haben. Sowas gehört vermehrt auf die Bühnen und zwar zur besten Sendezeit!

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Ich weiss, dass es Termingründe dafür gab – aber die BACKYARD BABIES am frühen Nachmittag schmerzen jedes echte Rockerherz!

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Klar KANN man mir widersprechen, das Lineup jetzt durchkämmen und diverse Bands als Rocktruppen deklarieren oder die unsäglichen humpta-humpte-KORPIKLAANI als Metaller – man muss aber nicht!
Lieber Stephan Thanscheidt, FKP Scorpio sollte doch genügend Potenz haben, um richtig gute Rock- und Metalbands nach Interlaken zu bringen.
Tipps gefällig?
AMORPHIS, SAXON, DISTURBED, BULLET, TREMONTI, GRAVESHADOW, BLACK STONE CHERRY, STONE SOUR, GOJIRA, MONUMENT, ACCEPT oder, oder, oder…
Oder man müsste den Mut haben zu sagen, dass das GREENFIELD zukünftig die Homebase von Punk und Core ist – das würde dann zumindest weniger enttäuschte Metalfans bedeuten.

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Fazit vom Fazit

Ich gehe nach wie vor sehr gerne ans GREENFIELD und meine Kritik mag heftiger klingen, als sie gemeint ist. Das ist nach wie vor eines der besten Schweizer Festivals! Ich bin mir auch sehr bewusst, wie schwierig es im Zeitalter von grossen Agenturen und Band-Packages ist, ein anständiges, individuelles Lineup zusammen zu stellen. Deswegen habe ich oben erwähnt, dass das Festival viel mehr Stärken als Schwächen hat.

Schwächen sind halt dazu da, sie auszumerzen und ein Festival laufend zu optimieren.