LACUNA COIL – Der Rostwürfel wurde durch Frauenpower zerlegt

LACUNA COIL – Der Rostwürfel wurde durch Frauenpower zerlegt
Etwas länger ist es her, seit ich im Kofmehl war und es war alles andere als geplant, dass ich heute dort vor Ort sein würde.
lars@metalnews Eigentlich wäre ich am Konzert von FAHNENFLUCHT in Bern gewesen, da aber diese Band einen Tag zuvor absagen musste, interessierte mich das Event keinen Meter mehr. Verzweifelt auf der Suche nach einem kurzfristigen Ersatz bekam ich die Bestätigung für LACUNA COIL & INFECTED RAIN. Das wird sicherlich ein ganz geiler Metal Abend.
Die grösste Freude, ist, dass ich die aus Moldawien stammende Band INFECTED RAIN wieder erleben darf. Erst gerade im letzten Jahr in der Met – Bar Lenzburg konnte ich mich über ihren starken Auftritt erfreuen. Mir war es von Anfang an klar, dass LACUNA COIL mutig war, diese Formation als Support Act mitzunehmen. Alleine diese Moldawier haben Headlinerstatus.
Bei LACUNA COIL lass ich mich überraschen, da mein Wissen über die Italiener nicht sonderlich gross ist. Aber eins ist klar, dies wird ein Hammer Abend.
INFECTED RAIN:
Vorneweg!!! Es war ein „sabbermässig geiles Konzert“!!!
Pünktlich um 20:00 Uhr traten die Moldawier rund um Frontsängerin Lena auf die Bühne.
Einige Zuschauer versammelten sich schon in der Halle. 
Auffällig waren natürlich die Rastas der Sängerin Lena und des Gitarristen Vidick.
Viele von den Zuschauern wussten nicht, was sie erwarten wird. Daher umso grösser, dass die attraktive, kleine und eher zierliche Frau solch eine Screamstimme hat.
Die Moldawier machten gehörig Dampf, auch wenn 90% der Zuschauer Salzsäulen waren. Immerhin waren die Arme nicht versteinert, da konnten sie wenigstens klatschen. Man hätte meinen können, dass die Leute in die Augen der Medusa schauten, daher umso besser, dass Lena mit ihren Rastas Ähnlichkeiten aufweisen konnte.
Eins ist aber klar, die Moldawier wussten durchaus zu begeistern. Es steckt sehr viel Energie in dieser Band. Auch wenn ich wusste, was ich erwarten kann, verblüffte mich die Stimme von Lena auf ein Neues.
Umso verblüffender waren einige Augen, als Lena plötzlich in die Trickkiste griff und zu einem sehr tiefen Growling ansetzte. Einfach unglaublich, was sie alles kann. Von Scream zu Clean und Growling war alles dabei und dies passte einfach perfekt zusammen. Leider war der Auftritt mit knapp 40 Minuten viel zu kurz.
Einfach Sabbermäsdig geil!!!
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(Anmerkung Carole: Wenn ich schon das Angebot bekomme, dann schreibe ich auch! Ich danke meinem Kollegen Lars dafür. Hier könnt ihr noch meinen Kommentar lesen: 
Für mich war es das erste Mal, dass ich diese Band gesehen habe. Das Einzige was ich über sie schon wusste ist, dass sie scheinbar echt gut sind. Also war ich schon mal gespannt.
Was mir sofort ins Auge stach war diese eindrückliche Frontfrau. Eine echte Rampensau! Genau solche Frontfrauen braucht’s um bei Konzerten zu überzeugen. Vom Auftreten her erinnert sie mich stark an Arch Enemy-Schreihals Alissa White-Gluz, auch so eine eher schmächtige Dame, welche vor Selbstvertrauen nur so strotzt und die Trommelfelle der Anwesenden mit eindrücklichen Screams bearbeitet. 
Vor lauter Schwärmerei an der Frontfrau geht mir noch fast der Rest der Band vergessen. Aber die haben auch meine Aufmerksamkeit verdient. Hier wird uns eine feinste Mischung aus Nu Metal und Core geboten. Jedes einzelne Mitglied überzeugt mit echter Spielfreude.
Wie Lars schon sagte die blauen Dreads und der böse Blick der Frontfrau müssen auf das Publikum wie die Schlangenhaare und die Augen der Medusa gewirkt haben. Die anwesenden Menschen sind nämlich wirklich grösstenteils ziemlich starr. Aber nicht dass noch jemand auf die Idee kommt, der guten Frau den Kopf abzuschlagen. Diese Band hat noch einen steilen Aufstieg verdient. Ich freue mich schon darauf wenn ich das nächste Mal den Klängen von INFECTED RAIN Headbangen darf!)
LACUNA COIL:
Jetzt bin ich gespannt. INFECTED RAIN hat die Messlatte hoch gelegt. Ob die Alternative Metaller aus Italien dem Druck standhalten können ist hier die Frage.
Auf alle Fälle geht es mit Frauenpower weiter. Mit einem Unterschied. Die Sängerin Cristina Scabbia bekommt gesangliche Unterstützung von Andrea Ferro. Diese zwei harmonieren Weltklasse. Mit bemalten Gesichtern und mit Zwangsjacken übergestreift treten diese Herrschaften auf, als wären sie aus einer Klappse ausgebrochen.
Durch die Komplexität ihrer Musik könnte das wohl durchaus stimmen. Schon alleine der Clean Gesang von Cristina, der teilweise in Höhen gelangt wie im Symphonic Metal oder der Scream Gesang von Andrea, der Ähnlichkeiten mit Melodic Death Metal aufweist, waren der Hammer.
Eins wurde aber schnell klar; die Italiener konnten dem Druck der Vorband gut standhalten und den Headlinerposten bestätigen.
Neben einer starken Show darf auch der Witz nicht fehlen. Cristina schaute einem Fan in die Augen und meinte „Nein du fickst mich heute nicht“. Dies löste natürlich regelrechtes Gelächter aus – Scherzen muss man können. 
Obwohl die Stimmung auf dem Höhepunkt war, animierten sie die Masse immer weiter.
Gegen den Schluss wurde es noch sehr nostalgisch, indem ihre Cover Version „Enjoy the Silence“ von DEPECHE MODE gespielt wurde. Der grösste Teil der Menge konnte gehörig mitsingen. Das war klasse und ich find diese Version um Längen besser als das Original. Gegen 22:15 Uhr und mit dem Song „The House of Shame“ war leider der grandiose Konzertabend vorbei. 
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(Anmerkung Carole: Die Italiener mit der höchsten Auftrittsdichte in der Schweiz! In den letzten zwei, drei Jahren hab ich LACUNA COIL mehr als vier Mal bestaunen dürfen, und es hat sich jedes Mal gelohnt! Das sollte heute nicht anders sein. So ein problemloses, fehlerfreies und sauber abgemischtes Konzert durfte ich selten erleben. Die ganze Band scheint in Topform zu sein.
Gleich nach dem ersten Song wird dem Publikum mit dem genialen „Spellbound“ richtig Dampf gemacht. Auch wenn das Salzsäulen-Phänomen scheinbar noch leichte Nachwirkungen zeigt, geht an manchen Orten die Party schon richtig los. 
Die Setlist ist eine solide Mischung aus alten Klassikern und neuen Songs, die das noch werden wollen. mein Favorit „Die & Rise“ von ihrem vorletzten Album „Broken Crown Halo“ zeigt wieder einmal, welche Macht die beiden Frontsänger haben. Cristinas kräftiger, klarer Gesang gegen Andreas genialen Growls. Das ist einfach eine harmonierende Mischung. 
Man merkt auch wie sich LACUNA COIL in ihrem Stil verändert haben. Während man die älteren Songs eher dem Gothic/Symphonic Metal zuordnen würde, geht das neuere Zeugs eindeutig in Richtung Nu Metal.)
Setlist LACUNA COIL:
01. Intro / Ultima Ratio
02. Spellbound
03. Die & Rise – Heaven’s a Lie
04. Blood tears Dust
05. YLMCIHY
06. Ghost in the Mist
07. My Demons
08. Trip the Darkness
09. Downfall
10. Our Truth
11. Enjoy the Silence
12. N.S.I.O.W.
13. Intro / Delirium
14. Zombies
15. The House of Shame
Fazit:
Dies war ein Freitag, der es in sich hatte. Ein konzertreicher Tag, der für jedes Metalherz schwierige Entscheidungen bereithielt. Da hätte man CLAWFINGER im Z7 besuchen können, HATESPHERE in Zug, das ROCK THE HELL oder das MOSH IT FEST, das ebenfalls im Kofmehl stattfand, einfach in der Raumbar. Daher umso bemerkenswerter, dass es doch noch einige nach Solothurn zog. Warum auch nicht. Es war ein sehr geiles Konzert. INFECTED RAIN wie LACUNA COIL zeigten eine ganz starke Vorstellung. 
 
Ein grosser dank geht an Stefan Wigger, der mir eine ganz kurzfristige Akkreditierung ermöglichte. Deswegen ist es auch sehr verständlich, warum ich so gerne ins Kofmehl gehe und mich dort auch pudelwohl fühle. 
Am 26. Mai ist es wieder soweit. Dann bin ich zu Gast beim Konzert von THE CANNONS & LED FARMERS. Bis dann!

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