SHAKRA in hart – SOULDRINKER „War Is Coming“ am 3.11.17
Wer meine Reviews regelmässig liest weiss, dass ich SHAKRA für eine der besten Metalbands der Schweiz halte – ob nun mit John Prakesh oder Mark Fox am Mikrofon.
Metal aus Deutschland zuhause bei El Puerto Records/Soulfood
Die Band
Es ist eine Weile her, seit ich einer Band für ein Debutalbum 10 von 10 Punkten vergeben habe – dieses Mal mache ich es aus Überzeugung. Was die Stuttgarter da Anfang November auf die Menschheit loslassen werden, ist wirklich eine Hammerscheibe.
SHAKRA in hart? Aus zweierlei Gründen komme ich zu diesem „Slogan“. Einerseits klingt die Band ähnlich wie SHAKRA – was übrigens erstaunlich ist – und zweitens bringen sie eine Härte und einen Wumms, wie ich ihn mir von SHAKRA wünschen würde. Für meinen Geschmack sind die Metaller aus dem Bernbiet mittlerweile etwas zu „weichgespült“. Aber vielleicht ändert sich das ja mit dem nächsten Album wieder.
Erstaunlich? Erstaunlich ist die Ähnlichkeit, weil am Mikrofon eine Lady steht – und ich habe es erst bemerkt, als ich das Lineup studierte. Zu diesem Zeitpunkt war die Scheibe aber bereits mehrere Tage in meinem Auto in Dauerrotation…
SOULDRINKER sind eine Hammertruppe, Stimme, Gesang und die Rhythmussektion sind musikalisch perfekt. Da sitzt jeder Ton, passen jedes Riff und jedes Solo. Wenn die Truppe keine Zukunft hat, weiss ich nicht.
Das Album „War Is Coming“
Zehn Tracks mit einer Spieldauer von etwa einer Dreiviertelstunde bietet das Debut, dabei finden sich balladenartige Parts, fette Metalbretter und zumindest Avancen an schwarzmetallene Jagdgründe.
Kompositionen und Aufnahmetechnik sind modern und von hoher Qualität. Wie gesagt, das Ganze ist die erste Scheibe der süddeutschen Metaller.
Kein einziger Track tanzt aus der Reihe. Gleichbleibend hohes Niveau liefern sämtliche Songs, auch wenn sie sich teilweise stark unterscheiden.
Reinhören
Gleich zu einem der Hammerbretter – „Raise The Flag“ ist nicht von schlechten Eltern; hohes Tempo, die eindrückliche Stimme, melodische Choralparts und sehr druckvolle Bass- und Drumarbeit. Da kommt jedes Riff und jeder Bassbeat präzise und mit viel Wumms!
Ziemlich hymnisch ist der Opener „Let The King Bleed“ – ich mag die Soloarbeit, die Rhythmuswechsel und besonders die Stimme von Iris Boanta, dieser blonden Furie, welche viele Grossen des Genres das Fürchten lernen dürfte. Da müssen sich sämtliche singenden Legginsträger eine gesangliche Lederhose überziehen, mit Biff Byford trällert die Dame auf Augenhöhe und auch gestählte, clean singende Dunkelmetaller sollten sich in acht nehmen – da kommt etwas zwischen DORO und ALISSA WHITE GLUZ!
„To The Tick“ beginnt als Ballade, wechselt dann aber nach etwa 30 Sekunden zur harten Seite und entwickelt sich zu einer Powermetal-Kanone erster Güte. Ein wenig war ich schon enttäuscht, dass sich keine vollständige Ballade auf dem Album findet. Hier die ersten 30 Sekunden zu einem Vierminuten-Softer ausgebaut und das ALbum hätte von mir glatte elf Punkte gekriegt.
Hört in die ersten Choraltakte von „The Final Stand“ rein – was machen Bands wie AEROSMITH und Co. hier besser? Gar nichts. Der letzet Track auf dem Album ist ein Hookliner, ein Mitsingteil, gemacht für die Livebühne.
Fazit
Jepp, ich bin begeistert, euphorisch. Ich habe mir die Scheibe bereits einige Dutzend Mal angehört und finde keinen Makel daran. Das ist Powermetal oder Heavymetal vom Feinsten mit einer derart genialen Stimme, dass man einfach Freude haben muss.
Es gibt nur eine Sache, die mir Sorgen macht – wie will sich diese Band beim zweiten Album steigern?
Video
Tracklist
1. Let the King Bleed
2. Souldrinker
3. Promised Land
4. To the Tick
5. Take my Pain
6. Like Rain…
7. Raise the Flag
8. Fire Raiser
9. Voices
10. Final Stand
SOULDRINKER sind
Iris Boanta – Vocals
Markus Pohl – Guitar
Chris Rodens – Bass
Steffen Theurer – Drums
Online
http://www.souldrinker.org/
https://www.facebook.com/souldrinkerband