THE JELLY JAM – „Profit“ am 27.05.2016

THE JELLY JAM – „Profit“ am 27.05.2016

Nur, wer schon mindestens dreissig Jahre auf diesem Planeten weilt oder über einen exzellenten Musikgeschmack verfügt, kann die Qualität des Albums “Profit” von THE JELLY JAM annähernd würdigen.

© danny@rocknews.ch ProgRock aus den USA, zuhause bei Mascot Label Group

010Bescheiden schreibt die Band auf ihrer Facebook-Seite, dass sie 70er-Progrock machen würden. Das ist nicht nur bescheiden, das ist untertrieben. Die drei Rockgrössen John Myung (Dreamtheater), Ty Tabor (Kings X) und Rod Morgenstein (Winger, The Dixie Dregs) liefern ein Album erster Güte ab, absolute Spitzenklasse..

Ausgestattet mit Gitarre, Bass und Schlagzeug legt das Trio ein Stück Musik in einer Qualität vor, die wir uns öfter wünschen würden.

the jelly jam

Und das genau meinte ich mit den dreissig Jahren. In den Siebzigern und frühen Achtzigern tourten Bands wie PINK FLOYD oder YES um die Welt, veröffentlichten bahnbrechende Alben, experimentierten und legten den Grundstein für viele Dinge, die da kommen würden. THE JELLY JAM ist ein Produkt dieser Entwicklung, auch wenn die Jungs doch etwas jünger sind als die erwähnten Kapellen.

Ist es nun die präzise Bassarbeit oder das auf den Punkt perfekte Schlagzeug? Oder liegt die Faszination des Albums doch bei Stimme und Gitarrenarbeit von TY TABOR?
Es ist das Gesamtwerk, die Gesamtleistung der Musiker, ihre kompositorische Genialität, ihre Kreativität beim Songwriting oder die Art und Weise, wie sie der heutigen Zeit den Spiegel vorhalten. „Profit“ ist kein Konzeptalbum, aber es steckt ein Konzept dahinter. Es hält dieser Welt einen Spiegel vor, der schonungslos aufzeigt, wohin uns Geldgier und unaufhaltsames Wachstum führen werden.

Verpackt haben die Jungs das musikalisch in eine Mischung zwischen sanften Melodien und morbider Dunkelheit.

Anspieltipps

Der Doom in der Tradition von BLACK SABBATH und Co. offenbaren die drei Musiker im genialen, treibenden „Memphis“. Auf der dunklen Basis erhebt sich beinahe als Kontrast ein Gesang, wie wir ihn ähnlich bei den BEATLES schon gefunden haben.

Es braucht schon Eier in der Hose, wenn man Anleihen bei den ganz grossen Bands der Rockgeschichte macht und daraus deutlich mehr bastelt als nur eine Aneinanderreihung cooler Riffs und Hooklines.

Ein Hookliner ist bestimmt „Ghost Town“, ein verspielter Song, der mit dem Text kontrastiert, die Apokalypse quasi in ein Landschaftsbild in leichten Pastellfarben verwandelt.

„Care“ heisst der Opener, eine Mischung aus Grunge und Alternative, ein kompaktes Bassfundament liefert den Boden für den rauhen Gesang und die jaulende Gitarre Tabors.

Der absolute Hammertrack aber ist „Stain Of The Sun“. Der Song könnte aus der Feder eines David Gilmour oder Roger Waters stammen, klingt aber moderner, der heutigen Technik geschuldet und der speziellen, charismatischen Stimme des Sängers und Gitarristen, der seine Genialität zur Hauptsache bei KINGs X auslebt.

Fazit

„Profit“ ist ein geniales Album, das Beste, was mir in Sachen progressiven Rocks in den letzten Jahren in die Ohren gekommen ist. Jeder Ton stimmt, jedes Riff und jedes Solo atmen die geniale Kreativität des Trios.

Prädikat; hätten Bands wie YES oder PINK FLOYD die Chance, heute in alter Frische und genialer Weiterenzwicklung zu spielen, sie würden so ähnlich klingen wie THE JELLY JAM!

Tracklist
  1. Care
  2. Stain On The Sun
  3. Water
  4. Stop
  5. Perfect Lines (Flyin’)
  6. Mr. Man
  7. Memphis
  8. Ghost Town
  9. Heaven
  10. Permanent Hold
  11. Fallen
  12. Strong Belief
the jelly jam cover
Lineup
Ty Tabot | Guitar, Leadvocals
John Myung | Bass
Rod Morgenstein | Drums
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