VERSENGOLD und dARTAGNAN am 16.11. im Z7

VERSENGOLD und dARTAGNAN am 16.11. im Z7

„Funkenflug“ wird zum Flächenbrand!

claudia@metalnews | An diesem Donnerstagabend steht das Z7 im Zeichen der Folk Musik. Die Norddeutsche Band VERSENGOLD beehrt das erste Mal die Schweiz als Headliner, im Gepäck ihr erfolgreiches Album „Funkenflug“.

Wie viele andere Konzert- und Festivalveranstalter rüstete das Z7 seit meinem letzten Besuch auf. Die Zufahrtsstrassen waren mit LKWs blockiert und auch der hauseigene Shuttle Bus konnte so nicht mehr direkt vor der Halle halten. Damit hat man eine effektive Blockade zum Schutze der Besucher, aber der Weg kann sehr schnell für Rettungsfahrzeuge wieder frei gemacht werden.

Hinter diesen LKWs hatte sich vor Türöffnung bereits eine beachtliche Schlange gebildet, offenbar höchste Zeit, dass die Bremer die Schweiz in den Tourplan aufnahmen. Die Supportband dARTAGNAN spielte das erste Mal ein Konzert in der Schweiz und, was ich so um mich herum hörte, waren bei einigen Besuchern durchaus ein noch unbeschriebenes Blatt.


dARTAGNAN


Die Band wurde 2015 von Ben Metzner, Felix Fischer und Tim Bernard gegründet und hat in der doch noch relativ kurzen Bandgeschichte bereits einiges erreicht. Das Debüt Album stieg auf Platz 7 in die deutschen Albumcharts ein und wurde mittlerweile vergoldet. Mit dem Nachfolger „Verehrt und Verdammt“ gehen die Nürnberger im Frühjahr auf Clubtour in Deutschland. Aber auch einige Fernseh- und Festivalauftritte und einen Support Auftritt im Münchner Olympia Station können die drei Musketiere bereits für sich verbuchen.

Frontmann Ben ist eine richtige „Rampensau“ und Energiebündel, und so dauerte es nur ein paar Takte bis er das Publikum im Griff hatte. Mit Liedern über Heldentaten, Freundschaft, schöne Frauen und Feste, begleitet von mitreissenden Melodien, das ist Musketier Rock. Als langjähriger Fan von Alexandre Dumas und allgemein Mantel und Degen Filmen empfinde ich die Musik von dARTAGNAN als eine durchaus gelungene Umsetzung des Themas. Und offensichtlich nicht nur ich. Kritiker wollen die Band immer wieder in Schubladen wie Schlager und Volksmusik stecken, das Publikum in Pratteln liess sich da aber nicht beirren. Mitten in der Menge entdeckte ich einen Gast in einem Hoodie einer Death Metal Band, der enthusiastisch die Faust in die Luft streckt bei „En Garde“. Es ist einfach gute Musik zum feiern, und was gibt es Schöneres, wenn Liebhaber verschiedenster Genres einen gemeinsamen Nenner zu Feiern finden? 

Live werden die Musketiere von Haiko Heinz an der Gitarre, Sebastian Baumann am Bass und Matthias Böhm am Schlagzeug verstärkt, im Rahmen der Funkenflug Tour hat auch Flo von Versengold einen Gastauftritt mit der Geige.

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VERSENGOLD


Während der Umbaupause wurde die Bühne von einem grossen Vorhang mit dem Motiv des aktuellen Albums verhüllt. Als das Intro begann, konnte man die Schattenrisse der Musiker bereits erkennen und effektvoll fiel der Vorhang. Ein Garant für besonders laut jubelnde Fans.

Moderne Folktunes mit wunderschönen Texten, ein Spiel mit der deutschen Sprache und irisch anmutenden Melodien, eingängig und dynamisch, fröhlich und nachdenklich zugleich. Wenn dann noch die Band gut gelaunt ist und solchen offensichtlichen Spass an ihrer eigenen Show hat, wie die bei VERSENGOLD eigentlich immer der Fall ist, kann nichts mehr schief gehen. Mit einer Kampfansage legen die Bremer los und das Publikum zeigt bei „Niemals Sang- und Klanglos“ gleich wie textsicher es ist. Für das Lied „Funkenflug“ haben sich einige Fans etwas einfallen lassen, so brannten beim ersten Refrain überall Wunderkerzen, ein toller Anblick zusammen mit den vor dem Konzert verteilten Leuchtarmbändern.

Den grössten Teil des Programms machten die Lieder vom aktuellen Album aus, zu Recht, jedes einzelne funktioniert vor Publikum. „Verliebt in eine Insel“ ist eine Liebeserklärung an Irland, Ben von dARTAGNAN erwiderte hier den Gastauftritt von vorhin und begleitete das Stück auf der Uilleann Pipe. Zwischen den Liedern gab es von Malte Erklärungen oder Anekdoten dazu, wie hier, dass er das Lied mit Hilfe von Reisekatalogen geschrieben hätte und nun nach seinem ersten Besuch in Irland noch unbedingt eine Strophe über Schafe dazu ergänzen müsse.

Ist bei mir „Herz durch die Wand“ beim Album hören immer ein wenig untergegangen neben den anderen Liedern, ist es jetzt definitiv auf meiner Favoritenliste. Live ist eben doch noch einmal anders.

Ebenfalls durften natürlich auch einige „Klassiker“ der Band nicht fehlen, was in auf der Setlist keinen Platz mehr fand, durfte das Publikum in der Zugabe geniessen. Da gab es nämlich ein ausführliches Medley quer durch die Discographie der Band. Zum Abschluss kamen noch einmal alle Musiker des Abends auf die Bühne und zusammen beschloss man das Konzert mit „Ich und ein Fass voller Wein“.

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Ein gelungener Einstand beider Bands bei ihren jeweiligen Premieren, tolles Programm, gut gefülltes Haus und feierwilliges Publikum! Für mich war leider der Abend auch gleich nach dem letzten Ton zu Ende, der Wecker würde am nächsten Morgen in aller Frühe wieder klingeln. Aber das Hochgefühl begleitete mich noch auf der gesamten Heimfahrt.

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