ALTEREGO & THE Hi-Qs – „Half Broken“

ALTEREGO & THE Hi-Qs – „Half Broken“

Allgemein halte ich mcih nicht für sooo blöd – doch bei der Band habe ich wirklich erst nach einer Weile gerafft, was der Bandname soll…

danny@rocknews |

Singer Songwriter Rock aus der Schweiz, zuhause bei fm-music


Die Band

Willst du mal wieder etwas Schönes in der Hand halten, schöne Websites besuchen? Dann mach das am Besten bei ALTEREGO & THE HiQs und dem Tonstudio von Bassist Felix Müller. Dessen Studionamen kann man übrigens getrost mehrfach interpretieren…

Also, schön sind die beiden Websites und schön ist die CD – jetzt einmal rein grafisch gemeint, die Aufmachung.

Dass es sich bei der Band nicht um unbesonnene Wilde, unreflektierte Pubertierende handelt, zeigen sie gleich selber:

„Al Terego & the Hi-Q’s“ ist eine erst kürzlich gegründete Band von wettergegerbten Musikern mit verschiedenen Werdegängen und musikalischen Hintergründen. Ihre Passion ist es durch ihre Songs zu reisen und in ihnen nach dem Speziellen und Magischen zu suchen, welche in der Symbiose zwischen Melodie, Harmonie, Text entstehen. Dabei kreieren sie etwas, was man am besten als „Singer-Songwriter-Rock“ bezeichnen könnte, eine Musikrichtung, die auch gewisse „Retro-Pop-Rock“ Elemente beherbergt, aber dabei stets auf die Stimmung und die Empathie der kontemplativen Rockseele und des geschichtenerzählenden Musikers fokussiert.

Wer sich da so gepflegt auszudrücken vermag sind

  • Al Terego powered by Alex von Ziegler vocals, guitars, keyboards
  • Dy Terego powered by Andy Margharitis guitars, backing vocals
  • Bt Terego powered by Beat Gadola drums, backing vocals
  • Fx Terego powered by Felix Mueller bass, backing vocal

Diese Männer haben also letzten März ein Album auf den Markt geworfen, nachdem sie vorher bereits zwei EPs produziert hatten.


Das Album 

Nicht weniger als 12 Tracks haben die Männer aus der Region Wetzikon eingespielt, technisch perfekt, ohne Tadel.

Musikalisch ordnet sich das Album bei mir als „Chill-Rock“ ein, eine CD der eher ruhigeren Art. Das allein ist noch keine Qualifikation, weder positiv noch negativ. Einfach eine Feststellung.

So ganz überzeugt mich das Album nicht – es ist mir etwas zu schön, zu clean. Da und dort etwas dreckigere Gitarren, etwas mehr Power, eine Stimme, die „rough“ ist, dann würde für mich ein passender Schuh daraus. Nun ist diese ganze „Dreck-Geschichte“ ja mein persönliches Statement. Wer auf sauber aufgenommenen, technisch hochstehenden Rock steht, bei dem man auch mal an der Bar stehen bleiben, sein Bier trinken und etwas chillen kann, wird die Scheibe mögen.

Was mir gut gefällt, ist die Vielfalt auf der Scheibe, darum;


Reinhören

„Hostage Of My Soul“ gefällt mir sehr gut, ein cooler, groovender Track, eine gute Duett-Nummer mit Gastsängerin Jascha Margharitis, ihres Zeichens Sängerin und Frau für alles Wichtige im Wetziker Familienbetrieb Ark Guitars. Der guten Frau dürfte man noch etwas mehr Platz einräumen, Jungs! Und nebenbei gesagt, Bruder Ramon singt auch fröhlich mit. Und beinahe vergessen, Papa Andy malträtiert ja während des gesamten Albums die Saiten. Wenn das keine Synergien sind, Gitarrist mit Musikgeschäft und talentierten Musikerkids, Basser mit eigenem Studio und der Sänger – wenn ich denn nicht falsch gegooglet habe, ist Anwalt. Einzig vom Drummer ist wenig zu erfahren. Aber das ist jetzt wieder mehr zur Band als zur Musik.

„Where Is God And Where Is Heaven?“ finde ich eigentlich den coolsten Song. Diese „Reflektion über das Leben danach“ gefällt mir richtig gut. Erstens bluest das Ding so schön vor sich hin. Zweitens passt die Stimme des Fronters hier wunderbar. Drittens finde ich die Gitarre hammercool – hat so ein bisschen was von David Gilmour – wenig Spektakel, dafür passt jeder Ton.

Dann wäre da noch der Titeltrack „Half Broken“ – und bei dem klickt es bei mir, woran mich der Sound der Band am meisten erinnert – DIRE STRAITS! Das liegt wohl an der Gitarrenarbeit – die ich über das gesamte Album grandios finde. Da ist nichts mit schnell und wild und supermegageil, da finden sich eher leise, fein gesetzte Licks und perfekt platzierte Riffs. Da klingt eine Fender noch wie ein Fender – oder so.


Fazit

Insgesamt bleibt mir das Album zu mittig, zu brav, zu „Singer-Songwriter“-isch. Das will die Band natürlich, und damit bin ich nicht das ideale Beuteschema. Was mir fehlt ist der oben erwähnte Dreck, etwas mehr Wolf als Bär, etwas mehr Rock als Blues. Dabei hat das Album einen eigenen Stil, ist in sich stimmig.

Vielleicht spielt halt das Alter auch eine Rolle. Die Jungs müssen schliesslich nicht mehr in der Gegend rumjagen, die Welt nicht neu erfinden, sich nicht halb verhungernd von Club zu Club schleppen. Also dürfen sie auch gesettelte Musik machen, sich auf intelligente Texte, durchdachtes Songwriting und gelungene Instrumentierung konzentrieren. Sie dürfen sauberen Sound machen, der die Herzen erwärmt und chillige Abende ermöglicht. Da werde ich dann an der Bar rumlümmeln, ein, zwei Bierchen mehr schlürfen und anschliessend mit einem guten Gefühl nachhause fahren – mit dem Taxi natürlich. Danke Alter Ego!


Online

https://www.alterego-hiqs.ch/

Studio

http://www.arkguitars.ch/

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