DUST IN MIND – „From Ashes To Flames“ am 19.10.2018

DUST IN MIND – „From Ashes To Flames“ am 19.10.2018

Endzeitstimmung in modernem Gewand…

Text: Claudia Chiodi

Industrial Metal aus Frankreich zuhause bei DARKTUNES Music Group


Die Band


Die Formation aus Strassburg gibt es seit gerade mal fünf Jahre und wartet bereits mit ihrem dritten Studio Album auf. Auf sich aufmerksam machte das Quintett unter anderem durch ihre Touren durch Europa mit Szenegrössen wie MACHINE HEAD, ARCH ENEMY und PAIN. An vorderster Front steht Jennifer Gervais, die mit ihrer warmen Clean Stimme den Ton angibt. Ihr zur Seite steht Gitarrist Damien Dausch, welcher mit Growls, aber ebenso Clean Vocals den Kontrast dazu stellt. Als zweiter Gitarrist sorgt Yann Roy für die entsprechende Klangfülle an den Saiten, Xavier Guiot am Bass und Jackou Binder am Schlagwerk vervollständigen die Band.


Das Album


Thematisch bewegt sich das Album in einer Endzeitstimmung; Zerstörung, Hoffnungslosigkeit und Gesellschaftskritik bestimmen den Grundtenor. Aber auch Kampfansagen und den Silberstreif am Horizont findet man in den Texten wieder. Überhaupt sind die Texte sehr ausdrucksstark und es lohnt sich hier, das schön gestaltete Booklet zur Hand zu nehmen, und sich intensiver damit zu beschäftigen.

Musikalisch herrschen die für Industrial typischen harten und schnörkellosen Klänge vor, mit einer eher hellen metallischen Klangfarbe insgesamt. Als Hauptkontrast steht hier die eher sanfte und etwas dunkle Stimme von Jennifer. Aber auch Damien versteht sich auf Clean Vocals und auch instrumental werden die leisen Töne effektvoll eingesetzt, wie bei den beiden Instrumentals Day 0 und Grandma. Die beiden Stücke wollen vielleicht auf den ersten Blick nicht ganz in das Album passen, sind sie doch fast schon etwas zu ätherisch, aber auch sie bilden einen Kontrast und wir sind somit wieder voll auf Kurs.


Anspieltipps


From Ashes To Flame, The Point Of No Return, Siana


Fazit


Handwerklich einwandfrei gemacht, die Abmischung sehr ausgewogen und mit den richtigen Gewichtungen, sprich die Stimmen kommen schön zu Geltung und werden nicht von den Beats erschlagen. Die Stimmen sind aber trotzdem mein Hauptkritikpunkt, dass ich mit Damiens Clean Voice einfach nicht warm werde, ist nur ein kleines Minus. Bei A New World hätte ich mir nicht nur deswegen gewünscht, dass hier mit Growls gearbeitet wird, persönlich hätte ich dies als stimmiger empfunden. Allgemein hätten stimmlich bei einigen Songs etwas mehr Aggressivität gut getan, gerade Jennifer bringt mir hier zu wenig Emotionen rüber. Der Song I’ll Never Forget, ein Lied über Missbrauch, schreit in meinen Augen nach glühend heissem Zorn oder Eiseskälte, dies finde ich aber bei ihr hier gar nicht.

Die Texte sind sehr vielschichtig und intelligent, spannend und regen zum Nachdenken an, machen wütend oder lassen mitfühlen. In dieser Sparte also einfach nur Hut ab und gut gemacht.

Das Album spielt mit Gegensätzen und auch ein wenig mit dem Unerwarteten, dies ist grundsätzlich natürlich gut. Aber gerade das Unerwartete wird auf dieser Scheibe für mich etwas zu oft eingesetzt, ich fühle mich ständig etwas aus dem Tritt gebracht. Auch wenn ich nicht zu 100% überzeugt bin, ich empfehle trotzdem, in dieses Album reinzuhören.

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Tracklist


  1. From Ashes To Flames
  2. This Is The End
  3. Open Your Eyes
  4. The Point Of No Return
  5. Another Dimension
  6. Day 0
  7. My Quest For Recognition
  8. A New World
  9. I’ll Never Forget
  10. Siana
  11. Grandma