Leo @ WACKEN – Part three

Leo @ WACKEN – Part three

Auch das grösste Metal-Openair geht einmal zu Ende. Hier folgt Bericht Nummer drei über den Samstag.

leo@metalnews


HEIMATAERDE

Einfall der untoten Templer: HEIMATAERDE besucht am letzten Tag des Festivals die Wackinger Stage und hat neben Äxten, Schwertern und Kunstblut auch jede Menge Partylaune im Gepäck. Denn trotz heroischen Einzugs zum Opener ‚Aerdenbrand‘ der gleichnamigen Platte wollen die Herrschaften um Ashlar von Megalon im hohen Norden vor allem eins: Mit den zahlreichen Besuchern auf dem mittelalterlichen Gelände des Holy Grounds jede Menge Spaß haben. Schließlich haben die Medieval Electro Musiker einen Ruf als „Scooter der schwarzen Szene“ zu verteidigen. Und so mischt sich mit dem Auftritt von HEIMATAERDE eingängige, tanzbare Beats mit einer schaurig-schönen Bühnenshow einschließlich der Exekution von Ignatius von Schneeberg vor dem Publikum beim letzten Song (‚Hick Hack Hackebeil‘). Im Vergleich zu den bisherigen Auftritten der Band ist man dabei um ein Mitglied gewachsen; mit einem Drummer im Rücken hat HEIMATAERDE auf dem WACKEN OPEN AIR rhythmisch einiges an Auftrieb. Zu bedauern ist an diesem Tag eigentlich nur das Fehlen von Bruder Ansgar von Hucretha, der krankheitsbedingt für das Festival ausfällt. Umso höher der Respekt vor den Jungs von HEIMATAERDE, die ihren Auftritt auch trotz Probleme erstklassig über die Bühne bringen – Party-Feeling auf der Wackinger!

[ngg_images source=“galleries“ container_ids=“401″ display_type=“photocrati-nextgen_pro_sidescroll“ height=“400″ display_type_view=“default“ captions_enabled=“0″ captions_display_sharing=“1″ captions_display_title=“1″ captions_display_description=“1″ captions_animation=“slideup“ order_by=“sortorder“ order_direction=“ASC“ returns=“included“ maximum_entity_count=“500″]


HÄMATOM

Ist das Kunst oder kann das weg? Die Frage, die HÄMATOM sich auf der aktuellen Platte der Band („Wir sind Gott“) stellt, beantworten Nord, Süd, Ost und West sich auf der Louder Stage selbst. Ohne Möglichkeit zum Widerstand fegen die Herrschaften jegliche Einsprüche mit ihrem brachial-aggressiven, bärbeißigen Sound hinweg – es wummern die Bässe, es knallt, zischt und angesichts des frenetischen Jubels, noch bevor die Musik einsetzt, ist schnell klar: Es kommt was Großes auf uns zu. Mit dem epischen ‚Wir sind Gott‘ präsentiert sich HÄMATOM von der ersten Sekunde als souverän, gewohnt rotzfrech und musikalisch auf einer nahezu olympischen Stufe. Rauchsäulen, die Pyro an Wests Maske oder ein Funkenregen zur letzten Zeile von ‚All You Need Is Love‘ („…und ein bisschen Sprengstoff“): Die NDH-Band zieht alle Register um nach dem Auftritt im vergangenen Jahr ihr Denkmal auf dem WACKEN OPEN AIR endgültig zu zementieren. Dabei greift bei dem Auftritt von HÄMATOM echt ein Zahnrad ins andere: Eine wahnsinnig präsente Band, Nord als Sänger in Höchstform und dazu eine überwältigende Live-Show – raus kommt eine Walze, die das Publikum schier überrollt und sämtlichen anderen Bands, die parallel spielen, das Bestehen ganz schön schwer macht.

[ngg_images source=“galleries“ container_ids=“398″ display_type=“photocrati-nextgen_pro_sidescroll“ height=“400″ display_type_view=“default“ captions_enabled=“0″ captions_display_sharing=“1″ captions_display_title=“1″ captions_display_description=“1″ captions_animation=“slideup“ order_by=“sortorder“ order_direction=“ASC“ returns=“included“ maximum_entity_count=“500″]


AMON AMARTH

Raise Your Horns, WACKEN! Was für eine Bühnenpräsenz! Die Wikinger erobern den hohen Norden und haben das Festival ruckzuck fest in der Hand. Es genügt eine kurze Handbewegung von Sänger Johan Hegg und tausende folgen seinem Ruf. Ein unglaubliches Schauspiel vor dem stilisierten Wikingerhelm, der das Bühnenbild der Schweden darstellt. Es entwickelt sich eine Eigendynamik, von der AMON AMARTH selbst überwältigt zu sein scheint, dem seligen Lächeln und Strahlen der Musiker nach. Doch diese Begeisterung haben sich die Herren auch verdient: Authentisch und mit einer wilden, brachialen Attitude, AMON AMARTH zeigen sich auf dem WACKEN OPEN AIR als echte Publikumslieblinge, denen man jedes einzelne Wort, das sie auf der Bühne singen, bedingungslos glaubt. Dazu noch der gutturale Gesang von Johan Hegg – einer der wenigen Männer, die mich anschreien dürfen und ich erwische mich selbst dabei, wie ich vor lauter Begeisterung vergesse, zu fotografieren. Sie faszinieren eben auch heute noch, die stolzen Helden und heroischen Krieger der Wikinger.

[ngg_images source=“galleries“ container_ids=“393″ display_type=“photocrati-nextgen_pro_sidescroll“ height=“400″ display_type_view=“default“ captions_enabled=“0″ captions_display_sharing=“1″ captions_display_title=“1″ captions_display_description=“1″ captions_animation=“slideup“ order_by=“sortorder“ order_direction=“ASC“ returns=“included“ maximum_entity_count=“500″]


BEYOND THE BLACK

Zu BEYOND THE BLACK habe ich, um es von Anfang an zu sagen, ein äußerst zwiespältiges Verhältnis. Denn auch wenn ich mit der Bühnenpräsenz und der Stimme von Frontfrau Jennifer Haben in diesem Leben vermutlich nicht mehr warm werde (was allerdings auch an meiner generellen Aversion gegen weibliche Frontstimmen, es sei denn, sie gehören Floor Jansen oder Elina Siirala, liegen könnte), dem eingängigen und zugleich ausgereiften Sound und der Spielfreude der Kombo lässt es sich nur schwer entziehen. Denn man muss nicht unbedingt ein Fan, der bisweilen doch ein wenig an den Pop assimilierten Musik von BEYOND THE BLACK sein, um sich an den virtuosen Soli von Christian Hermsdörfer und Tobi Lodes zu erfreuen. Außerdem wirkt die Band nach der Tabula Rasa im vergangenen Sommer weitaus gefestigter und aufeinander eingespielt als noch vor einiger Zeit. Die Chemie stimmt zwischen Jenni und ihren Jungs. Summa summarum lässt sich aus dem Auftritt der Haus- und Hofband des Wacken Open Air, die schon im vergangenen Jahr an nahezu gleicher Stelle auf der Party Stage abräumten, folgendes Fazit ziehen: Man darf sich auf die Tour von BEYOND THE BLACK im Winter 2017 freuen.

[ngg_images source=“galleries“ container_ids=“394″ display_type=“photocrati-nextgen_pro_sidescroll“ height=“400″ display_type_view=“default“ captions_enabled=“0″ captions_display_sharing=“1″ captions_display_title=“1″ captions_display_description=“1″ captions_animation=“slideup“ order_by=“sortorder“ order_direction=“ASC“ returns=“included“ maximum_entity_count=“500″]


SERENITY

Mit SERENITY bekomme ich am letzten Tag des WACKEN OPEN AIR noch einen weiteren Beweis für die hohe Qualität, die sich auf dem Festival im hohen Norden auch auf den Nebenbühnen abspielt. Denn die Österreicher haben ihr Level, das sie schon auf dem CASTLE ROCK Ende Juni eindrucksvoll bewiesen haben, noch einmal gesteigert. So sorgt SERENITY erst mit einem stimmungsvollen Bühnenbild und schließlich den epischen Klängen des „Codex Atlanticus“ für einen Hauch Mystik. Nach dem sehr gediegenen Intro setzt Sänger Georg Neuhauser gleich mit dem ersten Titel ‚Follow Me‘ für einen neuen Standard an Agilität und Dynamik: Es wird gesprungen, gebangt und gefeiert, sodass der Funke über den virtuosen Chris Hermsdörfer an der Gitarre quer durch die Band geht. SERENITY präsentiert sich am Samstag wahlweise als Geschichtenerzähler, Heroen mit Titeln wie ‚Leonardo‘ oder einfach nur als grandiose Partymacher. Den Sympathiebonus des Publikums erspielen sich die Österreicher mühelos innerhalb weniger Stücke: Man möchte SERENITY am liebsten gar nicht mehr von der Bühne lassen. Nur noch eine Geschichte… äh… ein Lied. Gänsehautfaktor pur! Ein besonderes Schmankerl, mit dem Sänger Georg bei seinen Kollegen für Verwirrung und beim Publikum für Belustigung sorgt, schließlich die wohl bemerkenswerteste Aussage auf dem WACKEN OPEN AIR an diesem Wochenende (neben der Drohung Marilyn Mansons, die Bühne zu verlassen, wenn das Publikum nicht bald mal aus den Puschen kommt): „Macht ihr mal ein Abschlussbild, ich gehe Crowdsurfen!“ Der Rock’n Roll ist auch auf der Wackinger Stage mehr als lebendig, er trägt den Namen SERENITY!

[ngg_images source=“galleries“ container_ids=“406″ display_type=“photocrati-nextgen_pro_sidescroll“ height=“400″ display_type_view=“default“ captions_enabled=“0″ captions_display_sharing=“1″ captions_display_title=“1″ captions_display_description=“1″ captions_animation=“slideup“ order_by=“sortorder“ order_direction=“ASC“ returns=“included“ maximum_entity_count=“500″]


JOHNNY DEATHSHADOW

Was für ein Abriss! Für mich findet der eigentliche Abschluss des WACKEN OPEN AIR in diesem Jahr auf der Wasteland Stage statt. Denn für ihr Debüt haben die Hanseaten von JOHNNY DEATHSHADOW ordentlich aufgefahren. Fette Lichteffekte, ein bombiger Bass und zu Live-Brechern wie ‚Apocalypse Trigger‘ meterhohe Stichflammen, dass es einem der Atem raubt. Die Todesschwadronen machen AVANTASIA wenige Meter entfernt ordentliche Konkurrenz – und das schlägt sich auch im Publikum nieder. Bis an die Wackinger Stage reihen sich die Menschen, die beispielsweise zu ‚Land Of The Dead‘ ordentlich Party machen. Doch nicht nur bei den eindruckenden Special Effects setzt JOHNNY DEATHSHADOW auf Klotzen statt Kleckern: Gegen die die schaurigen Totenköpfe wirkt das Bühnen-Make-Up manch anderer angemalter Künstler auf dem WACKEN OPEN AIR fast schon wie Kinderschminken: Johnny und Co feiern ihre Premiere mit sichtlich viel Spaß und liefern der Reihe nach echte Bretter. Es knallt, es hämmert und der brachiale Industrial Mix der Jungs fegt jegliche Lethargie zu Festival-Ende ohne Kompromisse vom Parkett. Dazu die trockenen Ansagen von Frontmann Johnny… So zerreißt man als letzter Act vorbildlich die Wasteland Stage, nach diesem Auftritt bin ich wahrlich beeindruckt. Es braucht eben nicht immer die große Bühne, um eine atemberaubende Show auf die Beine zu stellen.

[ngg_images source=“galleries“ container_ids=“403″ display_type=“photocrati-nextgen_pro_sidescroll“ height=“400″ display_type_view=“default“ captions_enabled=“0″ captions_display_sharing=“1″ captions_display_title=“1″ captions_display_description=“1″ captions_animation=“slideup“ order_by=“sortorder“ order_direction=“ASC“ returns=“included“ maximum_entity_count=“500″]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.