THE BLUE POETS – „The Blues Poets“ am 09.09.2016
Es gibt da eine Band, erst 2015 gegründet, aus Deutschland – die einen saumässig guten Bluesrock macht – versprochen!
© danny@rocknews.ch Bluesrock aus Deutschland, zuhause bei Triple Coil Music
Marcus Deml gehört zur ersten Garde arrivierter Gitarristen, das Magazin Eclipsed hat ihn gar als „der herausragende deutsche Rockgitarrist“ bezeichnet. Und die machen das nicht so leichtfertig.
Das amerikanische Guitar Player Magazine hat ihn sogar mit dem „Guitar Hero Award“ ausgezeichnet. Zuviel der Ehre? Mitnichten!
Marcus Deml liefert zusammen mit seinen Compadres ein Bluesrock-Album, das sich gewaschen hat. Nicht ganz klar – aber eigentlich auch egal – ist, ob die Band ERRORHEAD weiterhin das Hauptprojekt bleibt oder es eine friedliche Koexistenz geben wird. Für die Fans wäre Letzteres cooler.
Zurück zu „The Blues Poets“. Musikalisch deckt das Quartett einen breiten Range ab, vom reinen Blues über Bluesrock bis zu Rock’n’Roll und Rockabilly. Dass das Album sich technisch keine Blössen gibt, versteht sich bei der Besetzung beinahe von selbst.
Neben der Perfektion des Gitarristen Deml lässt besonders Gordon Grey aufhorchen. Seine Stimme ist charismatisch, hat diesen leicht kratzig-schmutzigen Bluestouch und liefert das passende Organ für die oben erwähnte Spreizung innerhalb des Genres.
Anspieltipps
Ich habe Rock’n’Roll und Rockabilly erwähnt – damit meine ich den Track „Sad, Sad, Sad“. Die Nummer fetzt und geht so ab, dass es keine Alternative gibt – Mittanzen oder zumindest ekstatisches Fusswippen.
Auf dem Fuss folgt mit „Alien Angel“ ein wunderschöner Slowblues. Hier treffen die hammergeile Stimme Greys auf die wimmernden Sololicks des Gitarrenmeisters. Dazwischen etwas Bottleneck-Jaulen und leichte Distortion – fucking Blues at ist best!
Mit „Sunshine Of Your Love“ gibt es dann auch ein Cover auf dem Album. Die Nummer braucht sich hinter dem Original nicht zu verstecken. Das Original hat mittlerweile Kultcharakter – das Cover „optimiert“ es in unsere Zeit. Möglicherweise würden CREAM die Nummer heute ähnlich bis gleich spielen.
Auch Basser Markus Setzer kriegt seinen Auftritt – funky punky zu Beginn von „Shallow Words“. Schön, wieder einmal etwas Slapbass zu hören.
Fazit
Bluesrock mit schnellen, rockigen Tracks und bluesigen Balladen, gespickt mit Licks, wie sie nur in der Oberliga der Bluesgitarristen gespielt werden. Kein Tempo-Gew… sondern Präzision auch beim einfachsten Lauf, kein Ton zuviel, keiner zuwenig.
„The Blues Poets“ ist bereits jetzt einer meiner Topfavoriten auf das Bluesrock-Album des Jahres. Schnapp dir das Teil, ab Freitag steht es in den Läden und im Internetz!
LineUp
Online
Tracklist
- Goodbye
02. To High
03. Sad, Sad, Sad
04. Alien Angel
05. Sunshine Of Your Love
06. Shallow Words
07. It’s About Time
08. For A God
09. Won’t You Suffer
10. The Truth
11. With Your Eyes