TREAT bringen Tunguska nach Wetzikon

TREAT bringen Tunguska nach Wetzikon

Hardrock Freitag in der Hall of Fame!

Text und Bilder: Claudia Chiodi

Wie so oft in Sachen Hardrock war meinerseits Horizonterweiterung angesagt, hatte ich mich doch mit diesem Genre noch nicht so intensiv auseinander gesetzt. Ja klar, die ganz grossen Superstars der Branche kennt man, aber die ganz vielen nicht so berühmten Bands sind dann doch ziemliches Neuland für mich. Also ein richtig spannender Abend, musikalisch wusste ich nicht so wirklich was mich erwartete, auch wenn ich natürlich vorgängig kurz bei den Künstlern reingehört hatte.


JESSICA WOLFF


Den Abend eröffnete die energiegeladene Finnin mit ihrer Band. Wenn man die Biografie der Sängerin liest, wird schnell klar, dass hier einige schlagkräftige „Argumente“ lauern, an diesem Abend reichte aber ihre Stimme vollkommen aus. Und was für eine Stimme das ist, gepaart mit einer einnehmenden Ausstrahlung überzeugte die Powerfrau. Hauptsächlich bekamen wir Songs von ihrem zweiten Album zu hören, die Songs wirkten im Live Ambiente etwas weniger poppig und dafür etwas rockiger als von der Konserve, was mit ganz gut gefiel, aber auch gerne noch etwas mehr hätte sein dürfen. Fairerweise muss ich aber auch sagen, dass JESSICA WOLFF ihre Musik selber als Pop Rock bezeichnet, also nicht unbedingt die absolut bretterharten Stücke zu liefern beabsichtigt und doch noch einige Ecken und Kanten bot.

Ein zusätzlicher Unterhaltungsfaktor bot der Basser, Füsse stillhalten ist für diesen wohl ein Fremdwort. Wie ein Wirbelwind hüpfte und tanzte er über die plötzlich sehr klein scheinende Bühne, da ist man doch dankbar über die Erfindung der Funksender.

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DARK SKY


Die Band aus Süddeutschland ist für mich ein ebenso unbeschriebenes Blatt, auch wenn es die Band eigentlich ungleich länger gäbe. Diesmal liegt es aber vermutlich nicht nur an mir, ist die Band doch in diesem Jahr nach sechs Jahren erst wieder mit einer neuen Scheibe in Erscheinung getreten. Da dieses Album eine Mischung aus Live und Studio Aufnahmen ist, überrascht es nicht wirklich, dass alle Songs der Setlist auch hier zu finden sind. Darunter daher nicht nur neue Stücke, sondern auch alte Perlen wie Eternity, das Lied mit dem man Ende der 80er Jahre eine erste öffentliche Duftmarke setzte.

Neben astreinem Hardrock im Stile der 80er punkten die Süddeutschen aber auch mit ihrer Ausstrahlung. Sie schienen sichtlich Spass zu haben, locker und ungekünstelt, professionell, aber nicht zu abgeklärt, so wirkten sie auf mich und so macht mir ein Konzert einfach Spass.

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TREAT


Von diesen Herren hatte ich natürlich schon gehört, aber nie wirklich ihre Musik. Das hat sich nun an diesem Freitag geändert. Nachdem wir schon vor Beginn des Konzertes kurz auf die Setlist schielen konnten, ging unter den Kollegen die Diskussion auch schon los. Der Opener sollte nämlich einer ihrer besten Songs (laut Kollege eines anderen Magazins) sein. Ob dies nun gut oder weniger gut für den weiteren Verlauf eines Konzertes ist, sei mal dahingestellt, die Schweden hatten auf jeden Fall die sofortige Aufmerksamkeit ihrer Fans.

Das Hauptaugenmerk in Sachen Songauswahl lag an diesem Abend auf den drei Alben, welche seit der Wiedervereinigung der Band erschienen sind. Aber auch ein paar Schätze aus den 80er Jahren haben uns die Melodic Rocker mitgebracht. Dass sie diesen Job nicht erst seit ein paar Tagen machen, merkte man an der Art, wie sie ihr Publikum im Griff hatten, nämlich scheinbar mühelos. Ein übrigens sehr textsicheres Publikum, wie eine junge Dame bewies, als sich Sänger Robert Ernlund mit dem Mikrofon bewaffnet zur Abschrankung begab.

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Ein richtig unterhaltsamer und interessanter Abend! Auch wenn ich eigentlich noch gar nicht so häufig in der Hall of Fame zu Besuch war, fühle ich mich schon fast wie zu Hause. Mir gefällt die relaxte, fast familiäre Atmosphäre gepaart mit guter Musik. Ich werde auf jeden Fall am nächsten Freitag auch wieder da zu finden sein!