XANDER DEMOS – Gute Gitarristen

XANDER DEMOS – Gute Gitarristen

…gibt es in den USA wie Sand am Meer. Darunter auch viele, die in der obersten Liga spielen wie etwa JOE SATRIANI, STEVE VAI, STEVE LUKATHER und Andere.

Xander Demos live

Und da gibt es auch XANDER DEMOS, bekannt geworden etwa durch seine Zusammenarbeit mit DOKKEN oder seine Teilnahme an der SABBATH JUDAS Tribute Band von James Rivera.
Und dass DEMOS als Studiomusiker arbeitet, versteht sich von selbst. Damit ist auch klar, dass hier einer antritt, der sein Handwerk versteht. Und das garantiert dann ja für eine geniale Scheibe. Wirklich?
DAs erste Stichwort, das mir hier in den Sinn kommt; Überdosis! XANDER DEMOS hangelt sich auf dieser Scheibe von Solo zu Solo und jeder, der selber mal ein guter Gitarrist werden will oder wollte, wird vor Neid erblassen oder in Ehrfurcht erstarren. Aber es gibt einen Unterschied zwischen Gitarrenstunden für Speedfanatikern und einem guten Rockalbum.
XANDER DEMOS ist das, was für mich viele Gitarreros aus den USA verkörpern; technisch perfekt, rattenschnell und musikalisch durchdesignt – eben! Was fehlt ist das Quäntchen Dreck, das ich bei POPA CHUBBY oder GARRY MOORE finde oder bei vielen anderen Gitarristen, die Kultstatus erreichen, weil sie den Rock’n’Roll verkörpern. Und der ist einfach nicht clean, klingt spätestens auf der Bühne nicht mehr wie aus dem Studio.
Wenn ich mrirein Livekonzert von XANDER DEMOS vorstelle, sehe ich dort viele adrett gekleideten Teenager, deren Wildheit sich durch mittellange Haare und eine Jeansjacke manifestiert. Sie gehen durchaus erregt mit, rocken ab. Aber nach dem Konzert geht es doch eher schnell mit Papas Auto nach Hause. Ein Clich̩e, ich weiss. Aber ich werde diesen High School РGroove nicht los.
„Lady In Red“ – der Song erinnert von Gitarrenspiel her so sehr an SATRIANIS „Top Gun Theme“, dass es schon fast unerträglich ist. CHRIS DE BURGH ist ja auch eher als Komponist sanfter Melodien bekannt. Und da ist es fast nicht möglich, bei der Interpretation seinen Schmusehits am Kitsch vorbei zu kommen.
Völlig verunglückt finde ich die Interpretation von JON HENLEY’s „Boys Of Summer“. Mit der Stimme gewinnt man definitiv keinen Blumentopf, die coolen Soli können das auch nicht aufpeppen.
Der Titelsond „Guitarcadia“ tanzt als klassischer Rock-Song herein, wenig spektakulär, wären nicht die Soloparts. Wie gesagt XANDER DEMOS hat unwahrscheinlich flinke Finger, spielt enorm geile Riffs und Soli, von denen einem schwindlig wird.
Aber die Songs klingen leider alle so ähnlich, dass ich es kaum aushalte. Weniger wäre definitiv mehr!
Am Besten kommt bei mir noch „Woodshed Sonata“ an. Das wird zumindest am Anfang der Bezeichnung „Metalgitarrist“ gerecht, welche vom Label kolportiert wird.
Das Album ist aber bei weitem nicht so schlecht, wie es meine bisherige Beurteilung vermuten lässt. Das ist hochklassiger Gitarrenrock, der viele Hardrockfreunde begeistern wird. Ich hätte aus den Songs einfach die Hälfte der Soloparts entfernt, mir einen starken, roughen Sänger dazu geholt und etwas mehr Härte – Bass and Drum – integriert. Material für guten Hardrock gibt es definitiv auf der Scheibe – man muss es nur freischaufeln.

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