Greenfield Festival

2013 war ich das erste Mal am GREENFIELD-Festival akkreditiert, dieses Jahr war für mich das bisher beste Festival in Interlaken.

Bilder und Texte Danny Frischknecht
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In den vergangenen zehn Jahren hat es viele Auftritte, viele Interviews gegeben, die mich begeistert haben, eindrücklich waren, zu besonderen Begegnungen geführt haben. Es sind tausende cooler Bilder entstanden, Impressionen zwischen Regen und Hitze, bekannte und weniger bekannte Bands. Und jetzt kann ich sagen – 2023 war die bisher beste Ausgabe dieses Festivals – für mich.

Auch wenn wir für SLIPKNOT keine Akkreditierung erhalten haben, dieser Samstag hatte es in sich.

Meinen Konzertnachmittag eröffnete eine Band, die erst vor wenigen Wochen in THE HALL als Supporting Act von ALTER BRIDGE abgeräumt haben – und das wiederholten sie am GREENFIELD direkt; HALESTORM. Lzzy Hale ist ein ausgewiesenes Kraftbündel, und wer die unendliche Power und die Stimmgewalt der Frau aus Nashville bisher nicht kannte, weiss jetzt, dass sich ein Konzert der Band auf jeden Fall lohnt.

 

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Nach dieser Powertruppe gönnte ich mir erst einmal eine Pause und entschloss mich eher zufällig, den Auftritt von TAYLOR ACRON auf der kleinen Bühne zu besuchen – zum Glück! Was die junge Frau da bot, war Energie pur trotz der direkten Sonne und der damit verbundenen Wärme auf der Bühne. Anscheinend eine Pop-Sängerin mit Country Wurzeln und einer gewissen Rock-Affinität – wer schreibt einen solchen Stuss – das ist genau umgekehrt, wobei man das „Pop“ definitiv streichen darf. Bei Gelegenheit; schaut und hört euch die Lady auf jeden Fall an!

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Und dann die deutschen Cowboys. Spätestens seit ihrer Teilnahme als Juroren bei THE VOICE OF GERMANY sind Boss und Hoss weit über die Genregrenzen hinaus bekannt, eine Grösse im Business. Aber Kuhmusik am GREENFIELD? Klar, in der Umgebung gab es das auch, aber die war bio-organisch. Mein Fazit; ich brauch die Jungs nicht allzuoft, aber jedes Konzert von ihnen, das ich bisher gesehen habe, war fetzig, kraftvoll, spassig. Und; BOSSHOSS haben den Pyroreigen eingeläutet, der allerdings noch eskalieren sollte.

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Dann die Stonerjungs von WOLFMOTHER. Die Australier hatten das grosse Privileg, auf der Jungfraustage spielen zu dürfen. Ich hätte den Platz jetzt eher THE AMITY AFFLICTION vom Freitag oder EMIL BULLS vom Samstag gegeben – das ist aber Geschmackssache. Musikalisch vermögen mich die Jungs zu überzeugen, ihre Show war halt so „normal“. Ist allerdings auch einigermassen genretypisch – oder kennt ihr eine Stoner-Party-Band ?

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EMIL BULLS – Die Berliner Alternative Rocker boten das, was sie immer bieten – eine geladene Portion Action und druckvollen Sound. Wer die Jungs letztes Jahr auf der Hauptbühne des SUMMERBREEZE Openair gesehen hat, weiss – die Boys gehören auf die Jungfraustage.

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Wir bleiben in Deutschland, wechseln jedoch in den Bereich des härteren Mittelalterrock. IN EXTREMO positionieren sich dabei zwar medieval, im Gegensatz zu Bands wie FEUERSCHWANZ oder SALTATIO MORTIS über wiegt aber der Rockanteil. Was sie charakterisiert sind die alten Instrumente wie Dudelsack oder Harfe oder Flöten. Den grossen Teil davon deckt jeweils André Strugala  alias Dr. Pymonte ab. IN EX überraschten wenig, waren aber solide wie immer und feuerten ebenfalls aus fast allen Rohren.

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Wie gesagt, SLIPKNOT standen nicht auf unserer Tanzkarte, die Vikings von AMON AMARTH waren jedoch eher mein persönlicher Headliner. Und die feuerten nun wirklich aus allen Rohren, fackelten die Jungfraustage ab, sorgten für ordentlich Wärme im Fotopit, auf der Bühne und im Publikum. Und klar, der „Row-Pit“ fand ebenfalls statt. Seit einiger Zeit zeichnen sich die Konzerte der Schweden zeichnen sich ja seit ihrem aktuellen Album dadurch aus, dass sich in der Mitte der Crowd eine nicht ganz kleine Gruppe von Menschen auf den Boden setzen und Galeerensträflingen gleich die Ruder schwingen, um das Fest ordentlich in Fahrt zu bringen. Notwendig? Nein, definitiv nicht. AMON AMARTH garantieren für fucking Härte und Spass – sie sind zusammen mit ARCH ENEMY aktuell die Speerspitze des Melodic Death Metal – der Row Pit bleibt jedoch ein unverkennbares Stück ihrer Konzerte und zeigt die Verbindung der Band zu ihrer Fanbase.

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Nach den schwedischen Wikingern ging es nahtlos zu den schwedischen Clowns auf der Eigerstage. AVATAR boten dort ihren etwas überkandidelten Rockzirkus. Sind lustig anzuschauen, vermochten mich aber ebensowenig richtig zu begeistern wie vor vier einige Jahren am SUMMERBREEZE. Nichtsdestotrotz, den Fans gefiel es, der Platz vor der Bühne gefiel es und es ist gut möglich, dass sich einige Fans die ersten SLIPKNOT-Songs entgehen liessen, um bei ihren Idolen zu verweilen.

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Fazit

Ich habe es oben schon erwähnt – dieses GREENFIELD war bisher mein bestes. Die Betreuung durch die Pressecrew vor Ort ist immer gut und unkompliziert – danke hier einmal an Michael Andai.
Das Angebot an Food und Getränken ist umfangreich, wenn halt auch mit den typischen schweizerischen Festivalpreisen, die wohl ausländische Gäste das eine oder andere Mal leer schlucken lassen. Aber man kann sich ja auch auf dem Camping selber verköstigen.
Für mich hat den Ausschlag gegeben, dass ein Lineup geboten wurde, das in sich wieder stimmiger war als auch schon. Zugegeben, DIE ÄRZTE hätten nicht unbedingt sein müssen, teilweise hätte man das Timetable auch anders gestalten können – über ALles haben die Veranstalter hier aber einen guten Job gemacht, die das GREENFIELD auch zukünftig zu einem der wichtigsten Rock- und Metalhotspots machen, auch wenn da das eine oder andere Festival am Horizont auftaucht, das ihm den Platz an der Sonne zumindest teilweise streitig machen dürfte – oder es zumindest versuchen.

Und so bleibt, sich auf 2024 zu freuen, wenn das Festival vom 13.- 15. Juni erneut stattfindet.

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